Donnerstag, 1. März 2018

Die letzten Monate

Frei nach der Pareto Regel oder dem sogenannten 80/20 Prinzip wurde am Schluss meines Austausches versucht 80% der Sachen in der letzten 20% der Zeit zu unternehmen. 
Es wurden diverse Feiern besucht, mehrere BBQs an Stränden veranstaltet, oft ins Kino gegangen (kein neuer Film entging uns), und verschiedene Fahrten und Road- Trips unternommen.

Zu einer Nacht die uns alle besonders in Erinnerung bleiben sollte fuhren wir zu einem Freund zum Campen in die Tablelands. Als kleine Hintergrundinformation erstreckte sich sein dortiges Grundstück über eine so große Fläche, dass es von einer Seite zur anderen zu Fuß einen ganzen Tag gedauert hätte. In dieser Umgebung war unserem Erfindergeist keine Grenzen gesetzt und wir begannen schon bald einer nicht mehr Befahren Zugstrecke in die Pampa zu folgen. Wir schlugen uns durch das dicke Buschwerk und kamen schließlich zu einem Fluss.
(Im Nachhinein stellte sich heraus, dass irgendjemand in dem Fluss ein Salzwasserkrokodil ausgesetzt hatte, was meine Freunde zwar ahnten aber zum Schutz meines geistigen Wohlbefindens, mir vorenthielten).
 Unser Ziel, einer Sandbank, vor Augen überquerten wir halb watend halb schwimmend den Fluss und machten ein Lagerfeuer auf dem wir einen etwas mageren, eben noch zuvor gefangenen Fisch, grillten. 


 Die lange Strecke wieder zurückgehend berieten wir uns schon was wir am Abend machen konnten. Unsere Idee war es schließlich in dem riesigen Areal bei Dunkelheit Verstecken zu spielen, während der Sucher die einzige Taschenlampe zum Spotten immer bei sich trug. Nach einer Weile in der wir uns im Wald verstreuten wurde uns klar, dass diese Idee durchaus ein paar Haken hatte. So lief man einerseits andauernd in Spinnennetze (die Spinnen schliefen zum Glück anscheinend) und andererseits, wenn jemand gefunden wurde, versuchte dieser Hals über Kopf in irgendeine Richtung wegzurennen nur um sich an den vielen Wurzeln und Steinen fast den Fuß oder das Genick zu brechen. Nach ein paar leichten Verletzungen und Schürfwunden meinerseits ließen wir die Idee wieder Idee sein und verbrachten den Rest des Abends mit Musik am Lagerfeuer. 



Bei einem weiteren Trip bestiegen wir zu viert einen 900 Meter hohen Berg die sogenannte Pyramid. Da wir uns den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen wollten machten wir uns bereits um 4.30 am Morgen mit dem Auto auf den Weg jeden einzusammeln und zu dem Fuße des Berges zu fahren. Das einzige Problem war dabei den relativ steilen Weg in völliger Dunkelheit zu finden und vor allem auf diesem zu bleiben. Über mögliche Schlangenbegegnungen machten wir uns keine allzu großen Gedanken. Schließlich fühlten diese ja die Vibration unserer Schritte und würden uns dann aus dem Weg gehen…zudem war die Gefahr gebissen zu werden durch vier geteilt ;)
Nach ca. drei Stunden des Aufstiegs kamen wir endlich am Gipfel an, von dem aus man eine gigantische Sicht auf das Umland hatte. So konnte man auch Teile des 20km entfernten Cairns überblicken und hatte eine klasse Sicht auf die Hafenanlage.


Eines meiner persönlichen Highlights war der Tauchtrip auf den mich ein Freund, dessen Vater eine Reeffirma leitete, einlud. Wir machten uns früh am Morgen auf den Weg zum Reef Fleet Terminal in Cairns, bei dem alle Schiffe starteten um Leute zu den verschiedenen Spots zu transportieren. Dort stiegen wir schon bald auf einen riesigen Katamaran, der sowohl Motorbetrieben als auch ein Segel hatte und los ging die 3h Fahrt. Auf dem Weg wurden wir auf das Tauchen eingewiesen, was man beachten sollte und wie der Druckausgleich, der alle paar Meter durchgeführt wird, in der Theorie funktionierte. Mit diesem Wissen stürzte ich mich schließlich mit einer riesigen Sauerstoffflasche und Gewichten bewaffnet in die Fluten. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in der wir den Druckausgleich in der Praxis übten lies der Tauchlehrer die Luft aus unseren Anzügen und es ging abwärts. Zunächst bekam ich nichts von meiner Umgebung mit, da ich mich so auf den Druckausgleich und das Atmen konzentrierte, aber als das dann einigermaßen klappte konnte ich mich an den verschiedenen Farben von Korallen und den hunderten Fischarten nicht satt sehen. Es ist eine Sache in der Vogelperspektive beim Schnorcheln auf die bunte Artenvielfalt am Meeresgrund zu schauen und eine ganz andere inmitten der Fische und Korallen sich frei bewegen zu können. Nach mehreren Begegnungen mit in der Schule gelernten Fischarten und ein paar Reef Haien war es an der Zeit mit dem Schiff zu einem weiteren Punkt zu fahren. Dort wurde wieder getaucht und im Anschluss zu einer Insel geschnorchelt, bei der wir uns im warmen Sand von den Anstrengungen des Trips erholten.





Auf der Rückfahrt verlangsamte sich das Boot plötzlich und kam schließlich zum totalen Stillstand. Als wir im Wasser nach dem Grund suchten viel uns ein riesiger schwarzer Schatten knapp unter der Wasseroberfläche auf. Bei genauerem Hinsehen sahen wir zwei riesige Flossen und der Schatten bekam die Form eines 10 Meter großen Wales. Dabei kam er so nahe ans Boot heran, das man das Gefühl hatte man könnte ihn mit einer Hand im Wasser berühren. Nach einer Weile, nachdem das Boot ausreichend inspiziert wurde schlug er wie zum Abschied mit der Flosse auf die Wasseroberfläche blies einmal Luft aus und tauchte ab. 








Mittwoch, 28. Februar 2018

Gold Coast und Sydney

Gold Coast, was als eine kleine Hafenstadt 70km südlich von Brisbane begann entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu der schillernden Touristenmetropole, für die die Stadt heute bekannt ist. Gerade in dem von Hochhäusern gespickten ikonischem Stadtteil Surfers Paradise findet man den typischen Australier, wie er immer in Filmen dargestellt wird: Lange blonde Haare, braun gebrannt und ein riesiges Surfbrett unter den Armen. Keine andere Stadt steht so sehr für dieses Bild.


Als wir auf dem exorbitant großen und beinahe schon fast luxuriösen Camping Platz ankamen, fiel uns erst einmal die riesige Poolanlage auf, die uns gleich zu Beginn begrüßte und natürlich nach der langen Fahrt sofort eingeweiht wurde. Frisch und ausgeruht ging es am nächsten Tag gleich zu einem Programmpunkt über, an dem man vermutlich in der Gold Coast nicht vorbeikommt: Man besucht einen der großen Theme Parks, die beinahe so sehr zu dem Ort gehörten wie der Strand mit den gigantischen Hochhäusern im Hintergrund. (oberstes Bild)

In der sogenannten „Movie World“ gab es unzählige Achterbahnen, Wildwasserfahrten, Restaurants und Cafés, dass man den ganzen Tag damit beschäftigt war von einer Fahrt zur nächsten zu rennen nur um zwischenzeitlich zu versuchen möglichst nicht an einem Hitzeschlag oder einem Sonnenstich zu sterben, indem man sich ab und an ein kühles Getränk gönnte. Der Tag verging wahnsinnig schnell und unser Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend (einige mussten zwischenzeitlich zwangseingecremt werden), sodass wir am Abend nur noch kurz ins Zentrum gingen um ein Eis zu essen und uns den Sonnenuntergang anzusehen. Wie bei jedem Spot dieser Reise mussten wir auch diese Stadt schneller verlassen als uns lieb war und so machten wir uns am nächsten Morgen auf nach Sydney, um dort einen gemeinsamen letzten Tag miteinander zu verbringen. 



 Sydney, welches gerade für die bei Sonnenschein schillernde Hafenanlage bekannt ist, war leider genau an diesem Tag von einer dicken Wolkendecke überzogen. So machte die Stadt auf uns einen eher düsteren und tristen Eindruck und der Besuch der Sydney Opera und der Harbour Bridge waren vermutlich nur halb so schön, wie wenn die Sonne geschienen hätte. Trotzdem machten wir das Beste aus dem letzten Tag und liefen quer durch die Stadt um möglichst viele der bekannten Plätze zu sehen. (eine Bootsrundfahrt durfte dabei natürlich auch nicht fehlen)



 Der Abend wurde von einem Dinner im Sydney Tower Restaurant perfekt gemacht, von dem aus man einen Rundum-blick auf die Stadt hatte, während man bei Garnelen, Lachs und diversen Nudelgerichte die ganze zurückgelegte Reise mit all den gesammelten Erinnerungen Revue passieren lies. 

 Am nächsten Morgen hieß es dann von den anderen zwei Distrikten, und damit den Leuten, die einem in den letzten 21 Tagen so ans Herz gewachsen waren Abschied zu nehmen und einen Flieger zurück nach Cairns zu nehmen.

Abschließend bleibt zu sagen das es wohl einer der anstrengendsten aber auch erinnerungsreichsten Fahrten war, die ich in meinem Leben bis dato gemacht habe und dass viele der dortigen Freundschaften für immer weiterbestehen werden. 

Samstag, 25. Februar 2017

East Coast

Nach mehreren Tagen durch die australische Wüste kamen wir schließlich erschöpft von den teilweise zehn stündigen Tagesfahrten an der Ostküste an. Zunächst kündigte sich das Meer durch die stärker werdende Vegetation an, die zuerst nur aus ein paar kleinen braunen Büschen und später aus dem tropischen Regenwald, den ich schon von Cairns kannte, bestand. Als wir dann endlich das Meer zu Gesicht bekamen, war es als ob wir im Paradies wären. Zuvor hatten wir nichts anders gesehen außer den roten Wüstensand, der sich überall an die Kleider haftete, und ein paar Siedlungen, in denen die Zeit stillzustehen schien. Die trockene Einöde hatte jeden ausgezehrt und so war es umso erfreulicher als unser erstes Ziel das Great Barrier Reef war.



Nachdem wir geschnorchelt und ein weiteres mal die Artenvielfalt des Reefs bestaunt hatten, machten wir uns erneut auf den drei stündigen Rückweg mit dem Boot. Dieser sollte jedoch etwas unangenehmer werden als die Hinfahrt. Kurz nachdem wir ablegten und das Riff hinter uns ließen wurden die Wellen immer stärker und es wurde schnell klar das diese Rückfahrt nicht sonderlich angenehm werden würde. Später erfuhren wir, das zeitweise die Wellen sechs Meter hoch gewesen sein, die den Seekranken den ungewollten Gang zum Klo oder zur Reling bescherten. Wieder sicher an Land ging es auch schon weiter mit dem Bus zu, nach meiner Meinung, einem der schönsten Reiseziele auf der Tour: Great Keppler Island.






Auf der riesigen Insel gab es einiges zu sehen und so machten wir uns, nach einer Nacht unter den Sternen, schon früh auf  zu einem der kilometerweiten Strände. Unser Weg führte uns über einen kleinen Berg, den wir nach dem Australischen-Stil mit Flip-Flops bestiegen, um dann einen der schönsten Strände vor uns liegen zu sehen, den wir alle bis dato gesehen hatten. 






Das Wasser war so klar, das man noch den drei Meter entfernten Grund sehen konnte und so schwammen und tauchten wir bis wir uns völlig erschöpft am Strand hinlegten. Am Abend genossen wir am Lagerfeuer den Sonnenuntergang und vielen dann spät nachts müde in unsere Betten.
 Leider mussten wir auch dieses Reiseziel schneller wieder verlassen als uns eigentlich lieb war und so machten wir uns am nächsten Tag wieder mit dem Boot auf dem Weg zu unserem Bus. Das nächste Ziel hieß: Gold Coast!

















Montag, 3. August 2015

Kings Canyon und Alice Springs

Nach den zwei beeindruckenden Tagen am Ayers Rock fuhren wir auch schon weiter zum Kings Canyon. Auf der vier Stündigen fahrt hielten wir kurz vor unserem Ziel bei einer Kamelzucht an, wo wir uns dann einen Partner suchen mussten, mit dem wir eines dieser riesigen Tiere reiten sollten. Am Anfang der kleinen Runde war der Ritt noch gemächlich und entspannend aber etwas später fingen die Kamele auf Kommando das Rennen an, was einen dann zwischen den Höckern hin und her schüttelte und nach einer weile nicht sonderlich angenehm war. Im Anschluss gab es ironischer weise einen Hamburger mit Kamelfleisch zu Mittag, der eher einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack hatte.





Als wir dann schließlich am Kings Canyon ankamen und unsere Zelte aufgeschlagen hatten, erfrischten wir uns erst einmal in dem kleinen Pool, der sich in Mitten des Ressorts befand und fielen danach, müde wie wir waren, in unsere Betten. Am nächsten Morgen standen wir nach einem erholsamen Schlaf auf und machten uns bereit für die Wanderung durch den Canyon. Die kleine Strecke vom Zeltplatz zum eigentlichen Canyon fuhren wir mit dem Bus und von dort an fing die Wander- bzw, Kletterei dann an. Als wir schon eine weile gelaufen waren führte unsere Pfad anstatt wie zuvor die ganze Zeit aufwärts jetzt hinunter in das kleine Tal zwischen den riesigen Felsformationen. Kurz bevor wir den Talgrund erreichten sahen wir ein Schild auf dem, dem Talgrund der Name: 'Garden of Eden', gegeben wurde. Der Name wird dadurch begründet, dass sich in dem Tal durch die herumliegenden Felsen Wasser ansammelt, welches dort eine große Artenvielfalt verglichen mit dem dürren Umland erlaubt. So sahen wir im Wasser Fische und eine grüne Vegetation, die man in der Mitte Australiens nur sehr selten zu sehen bekommt.



Es dämmerte schon als wir wieder zu unserem Campingplatz zurückkamen, weswegen wir nur noch ein paar Spiele spielten um im Anschluss ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag ging es leider wieder sehr früh mit dem Bus los. Unser nächstes Ziel hieß Alice Springs, eine Stadt, die in Mitten des roten Kontinentents liegt und auch als das Tor zum Outback bezeichnet wird. Sie ist einerseits für ihren Durchreiseverkehr bekannt, und befindet sich mehr als 1500 km von jeder anderen Stadt entfernt. Nach der 5 Stündigen Fahrt erreichten wir endlich unser Ziel. Alice Springs sondert sich, jedoch sehr stark ab vom Umland. Wo 20 Kilometer davor noch die karge rote Landschaft durch die trockene Hitze wie zermürbend auf einen wirkt, taucht um die Stadt herum auf einmal wieder grüne Vegetation auf. Dies liegt einerseits daran, dass es in der Stadt einen Fluss den ToddRiver gibt, der allerdings zu 90 Prozent im Jahr kein bis wenig Wasser mit sich führt. Andererseits gibt es auch um Alice Springs herum viele Unterirdische Wasservorkommen, welche unter anderem als Trinkwasser genutzt werden. Und damit genug zur Geografie.

Das Aufschlagen der Zelte wurde fast schon zur Routine, weswegen es immer schneller ging und wir so mehr Freizeit zur Verfügung hatten. Am ersten Abend gingen wir zu einer Outbackshow, wo uns zwei Aborigines ihre nomadische Lebensweise erläuterten und uns ihre naturverbundene Lebensansicht näher brachten. Es war sehr interessant die Natur und allgemein das Leben einmal aus ihrer Perspektive zu sehen, da ihre Einstellung zu dem Konsumismus und Reichtümern doch sehr stark von unserer westlichen Welt abweichen. 

Am Morgen des nächsten Tages fuhren wir mit dem Bus ins Zentrum der Kleinstadt, um dort das Museum des Royal Flying Doctor Services anzusehen. Der RFDS versorgt einen riesigen Bereich um Alice Springs mit medizinischer Hilfe durch die Luft. Die kleinen Propellermaschinen sind so konzipiert, dass sie auch auf sandigem Untergrund landen können, womit eine schnelle Versorgung erst möglich gemacht wird. Strecken die teilweise mit dem Krankenwagen sogar Tage dauern können, bewältigt das Flugzeug in nur wenigen Stunden. Zu den ganzen Informationen lernten wir auch einen dieser Piloten kennen. Er berichtete uns von seinem faszinierenden Beruf, aber erzählte uns auch, dass es nicht immer leicht sei eine Maschine zum Beispiel in der Nacht auf einem sandigen Rollweg zu landen. Nach dem Museum blieben wir noch ein bisschen in Alice Springs und schlenderten durch die Altstadt, bevor wir uns auch schon wieder auf den Weg machten. Umso mehr wir allerdings mit dem Bus fuhren, umso mehr verstand ich das Sprichwort, was ganz besonders in Australien sehr gut zutrifft: Der Weg ist das Ziel. Auf zur Ostküste!


Montag, 15. Juni 2015

Ayers Rock

Man sieht Ayers Rock oder Uluru, wie ihn die Aborigines nennen immer auf Bildern oder Postkarten, aber als wir den riesigen Monolithen sich dann wirklich aus der Ferne erheben sahen, war die schiere Größe des Felskolosses für uns schwer zu begreifen besonders, da wir für Stunden nichts weiter gesehen hatten als den roten Sand und ein paar kleinere Siedlungen. Ungefähr ein Kilometer von Uluru entfernt befand sich ein kleines Resort, indem wir unsere Zelte aufschlugen um dort für zwei Nächte zu campen. Im Resort befand sich auch ein Pool, was in der Mitte der Wüste sehr abstrus erschien uns allerdings nicht daran hinderte gleich nach der Ankunft schwimmen zu gehen. Nach dem Pool gingen wir zurück zum Campingplatz um unsere Zelte aufzubauen, was bei der Hitze sehr anstrengend war.



Nach einer relativ kurzen Nacht standen wir früh am  auf und packten unsere Sachen für den Tagesausflug zum Uluru. Dort angekommen machten wir erst ein paar Bilder und fingen dann das Klettern auf den 300 Meter hohen Berg an. Als wir allerdings auf dem schmalen Pfad hochkletterten blies ein sehr starker Wind, der nicht nur ein paar Kopfbedeckungen und andere leichtere Sachen mit sich nahm, sondern auch das Klettern erheblich schwerer machte.

Auf halber Höhe waren viele schon erschöpft da die Temperaturen um 7 Uhr morgens nicht gerade angenehm waren. Als wir dann nach ca. 2 Stunden oben ankamen machten wir erstmal viele Gemeinschaftsbilder und genossen die kilometerweite Aussicht. In der Ferne konnte man eine andere Felsformation ausmachen, die sich deutlich von der kahlen und trockenen Landschaft darum herum abhob. Uns wurde erklärt, dass dies die sogenannten Olgas seien, die ein bekanntes Wanderziel für viele Touristen darstellen. 



Der Abstieg dauerte fast länger als der Aufstieg, da die Sonne mittlerweile mit ihrer vollen Kraft auf uns herab schien, was nach einer Zeit sehr erschöpfend war. Außerdem gibt es in der Mitte Australiens kleine Fliegen, die sich auf alles feuchte stürzen und einem somit Mund, Nase und Augen ein beliebtes Ziel darstellen, was nach einer Zeit etwas nervig werden kann. Wieder sicher unten angekommen fuhren wir wieder zurück zu unserem Camp, wo wir den Rest des heißen Tages damit verbrachten im Pool baden zu gehen oder in unsere Zelten etwas Schlaf nachzuholen. Am nächsten Morgen packten wir dann alle Zelte zusammen und fuhren zu den Olgas, die von Nahem viel imposanter aussahen als noch vom Gipfel des Ayers Rock. Dort gingen wir dann als Gruppe wandern, was sich trotz Hitze wirklich gelohnt hat, da man hier zum einen nicht so vielen Touristen wie noch zuvor am Ayers Rock begegnete und zum anderen man noch einmal eine andere Perspektive auf die Landschaft bekam. 

Wieder zurück im Bus fuhren wir weiter zum Kings Canyon…

Sonntag, 24. Mai 2015

Coober Pedy das Dorf im Untergrund

Coober Pedy das Dorf im Untergrund oder die Opal Hauptstadt der Welt, wie es oft genannt wird ist ein 1700 Einwohner reiches Dorf im Süden Australiens mitten im Outback. Vor ziemlich genau 100 Jahren wurde dort der erste Opal gefunden und seitdem gilt es als das Mekka für Opalschürfer. Das besondere jedoch an Coober Pedy, was ein Wort aus der Sprache der Aborigines, den Ureinwohnern Australiens, ist und übersetzt: " Loch des weißen Mannes" bedeutet, ist, dass sich der Großteil des Ortes unter der Erde befindet. Dies hat zwei praktische Gründe: Zum einen kann es im Sommer Temperaturschwankungen von bis zu 30 Grad geben, die wesentlich schwächer im Untergrund ausfallen und zum anderen ist es relativ praktisch in den Gang, den man zum Opalschürfen genutzt hat gleich eine Wohnung zubauen.


Und damit genug zum Geschichtlichen Teil. Als wir schließlich nach 9 Stunden im Bus in Coober Pedy ankamen, fuhren wir zuerst zu unserer Herberge, die sich (wer hätte es gedacht) unter der Erde befand. Nach dem wir alle einen Schlafplatz in den Doppelstockbetten gefunden hatten fuhren wir mit dem Bus zu einer Kirche, die sich auch in einem der zahlreichen Gänge befand.

Nach dem Kirchenbesuch sahen wir einem Opalschleifer bei der Arbeit zu und gingen danach auf eine kleine Erkundungstour im Tunnelsystem unter dem Dorf. Als wir mit dem Bus zurück zu unserer Schlafstätte fuhren sahen wir einen Spielplatz mit grünem Gras, was sich extrem von dem trockenen rötlich-orangem Sand des Umlandes abhob. Dieser kleine Fleck grün, wie uns unser Tourguide erklärte, war in dem Dorf der einzige Punkt der regelmäßig bewässert wird.
Insgesamt war Coober Pedy sehr interessant zu sehen, wohingegen ich jedoch niemals dort leben könnte, da die Temperaturschwankungen zu hoch und die Landschaft zu eintönig und trocken ist.


Am nächsten Morgen standen wir wieder sehr früh auf um zum Ayers Rock zu fahren, der sich relativ in der Mitte Australiens befindet. Nachdem wir wieder 9 Stunden im Bus verbracht hatten und das interessanteste auf dem Weg ein Fahrradfahrer war, der anscheinend schon mehr als 1000 Kilometer gefahren sein musste und noch ein ganz schönes Stück vor sich hatte, sahen wir den riesigen Felsmonolithen endlich...


Dienstag, 19. Mai 2015

Erster Reisetag

Am Samstagmorgen hat Sandy mich und eine Austauschschülerin von der Schweiz dann zum Flughafen gefahren, wo uns schon all die anderen 11 Austauschschüler von unserem Distrikt erwarteten. Nach einem schnellen Abschied von unseren Gasteltern, betraten wir gemeinsam das Flugzeug, welches uns binnen zweieinhalb Stunden nach Adelaide, eine Stadt im Süden Australiens, brachte. Vom Flugzeug aus bekamen wir schon einen ersten Eindruck, was uns die nächsten Wochen im Outback erwarten sollte und wie groß der rote Kontinent eigentlich ist, da die meisten von uns bis zu dem Zeitpunkt nur die Ostküste gesehen hatten. 

In Adelaide angekommen nahmen wir ein Taxi, welches uns zu einem Hostel brachte, wo wir ein paar Stunden Freizeit hatten. Wir spielten Karten oder gingen in dem Hauseignen Pool schwimmen. Danach wurde es für uns aufgeregt, da der Bus mit den anderen Austauschschülern aus den anderen zwei Distrikten ankam, mit denen wir die nächsten 21 Tage verbringen würden. Nach der großen Begrüßung von insgesamt 37 Austauschschülern aus 14 verschiedenen Ländern hatten wir gemeinsam Abendessen und teilten uns in die verschiedenen Räume auf. Ich wurde mit einem Holländer aus meinem eigenen Distrikt, einem Italiener, einem Österreicher und einem Japaner in ein Zimmer eingeteilt, was sehr interessant und lustig war, da wir uns über die verschiedenen Dinge aus unseren jeweiligen Ländern austauschten. Wir schliefen alle sehr gut in unseren Betten, was wahrscheinlich an der Aussicht lag, die nächsten 15 Tage in Zelten zu verbringen. Am morgen standen wir sehr früh auf um mit dem Bus nach Coober Pedy zu fahren…