Montag, 3. August 2015

Kings Canyon und Alice Springs

Nach den zwei beeindruckenden Tagen am Ayers Rock fuhren wir auch schon weiter zum Kings Canyon. Auf der vier Stündigen fahrt hielten wir kurz vor unserem Ziel bei einer Kamelzucht an, wo wir uns dann einen Partner suchen mussten, mit dem wir eines dieser riesigen Tiere reiten sollten. Am Anfang der kleinen Runde war der Ritt noch gemächlich und entspannend aber etwas später fingen die Kamele auf Kommando das Rennen an, was einen dann zwischen den Höckern hin und her schüttelte und nach einer weile nicht sonderlich angenehm war. Im Anschluss gab es ironischer weise einen Hamburger mit Kamelfleisch zu Mittag, der eher einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack hatte.





Als wir dann schließlich am Kings Canyon ankamen und unsere Zelte aufgeschlagen hatten, erfrischten wir uns erst einmal in dem kleinen Pool, der sich in Mitten des Ressorts befand und fielen danach, müde wie wir waren, in unsere Betten. Am nächsten Morgen standen wir nach einem erholsamen Schlaf auf und machten uns bereit für die Wanderung durch den Canyon. Die kleine Strecke vom Zeltplatz zum eigentlichen Canyon fuhren wir mit dem Bus und von dort an fing die Wander- bzw, Kletterei dann an. Als wir schon eine weile gelaufen waren führte unsere Pfad anstatt wie zuvor die ganze Zeit aufwärts jetzt hinunter in das kleine Tal zwischen den riesigen Felsformationen. Kurz bevor wir den Talgrund erreichten sahen wir ein Schild auf dem, dem Talgrund der Name: 'Garden of Eden', gegeben wurde. Der Name wird dadurch begründet, dass sich in dem Tal durch die herumliegenden Felsen Wasser ansammelt, welches dort eine große Artenvielfalt verglichen mit dem dürren Umland erlaubt. So sahen wir im Wasser Fische und eine grüne Vegetation, die man in der Mitte Australiens nur sehr selten zu sehen bekommt.



Es dämmerte schon als wir wieder zu unserem Campingplatz zurückkamen, weswegen wir nur noch ein paar Spiele spielten um im Anschluss ins Bett zu gehen. Am nächsten Tag ging es leider wieder sehr früh mit dem Bus los. Unser nächstes Ziel hieß Alice Springs, eine Stadt, die in Mitten des roten Kontinentents liegt und auch als das Tor zum Outback bezeichnet wird. Sie ist einerseits für ihren Durchreiseverkehr bekannt, und befindet sich mehr als 1500 km von jeder anderen Stadt entfernt. Nach der 5 Stündigen Fahrt erreichten wir endlich unser Ziel. Alice Springs sondert sich, jedoch sehr stark ab vom Umland. Wo 20 Kilometer davor noch die karge rote Landschaft durch die trockene Hitze wie zermürbend auf einen wirkt, taucht um die Stadt herum auf einmal wieder grüne Vegetation auf. Dies liegt einerseits daran, dass es in der Stadt einen Fluss den ToddRiver gibt, der allerdings zu 90 Prozent im Jahr kein bis wenig Wasser mit sich führt. Andererseits gibt es auch um Alice Springs herum viele Unterirdische Wasservorkommen, welche unter anderem als Trinkwasser genutzt werden. Und damit genug zur Geografie.

Das Aufschlagen der Zelte wurde fast schon zur Routine, weswegen es immer schneller ging und wir so mehr Freizeit zur Verfügung hatten. Am ersten Abend gingen wir zu einer Outbackshow, wo uns zwei Aborigines ihre nomadische Lebensweise erläuterten und uns ihre naturverbundene Lebensansicht näher brachten. Es war sehr interessant die Natur und allgemein das Leben einmal aus ihrer Perspektive zu sehen, da ihre Einstellung zu dem Konsumismus und Reichtümern doch sehr stark von unserer westlichen Welt abweichen. 

Am Morgen des nächsten Tages fuhren wir mit dem Bus ins Zentrum der Kleinstadt, um dort das Museum des Royal Flying Doctor Services anzusehen. Der RFDS versorgt einen riesigen Bereich um Alice Springs mit medizinischer Hilfe durch die Luft. Die kleinen Propellermaschinen sind so konzipiert, dass sie auch auf sandigem Untergrund landen können, womit eine schnelle Versorgung erst möglich gemacht wird. Strecken die teilweise mit dem Krankenwagen sogar Tage dauern können, bewältigt das Flugzeug in nur wenigen Stunden. Zu den ganzen Informationen lernten wir auch einen dieser Piloten kennen. Er berichtete uns von seinem faszinierenden Beruf, aber erzählte uns auch, dass es nicht immer leicht sei eine Maschine zum Beispiel in der Nacht auf einem sandigen Rollweg zu landen. Nach dem Museum blieben wir noch ein bisschen in Alice Springs und schlenderten durch die Altstadt, bevor wir uns auch schon wieder auf den Weg machten. Umso mehr wir allerdings mit dem Bus fuhren, umso mehr verstand ich das Sprichwort, was ganz besonders in Australien sehr gut zutrifft: Der Weg ist das Ziel. Auf zur Ostküste!


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